Eine Therapie-Empfehlung basierend auf MRT wird durch die Zusatz-Info des SPECT/CT bei Fußerkrankungen in bis zu 60% geändert

Eine Studie an 49 Patienten untersuchte die Verlässlichkeit und Genauigkeit der SPECT/CT sowie ihren Einfluss auf die endgültige Therapieentscheidung im Vergleich zur MRT (Claassen et al  Foot Ankle Specialist 2020). Erfahrene Fuß- und Sprunggelenkchirurgen analysierten unabhängig und verblindet klinische Daten und Röntgenaufnahmen (im Stehen) zusammen mit MRT oder SPECT/CT oder einer Kombination aus beidem.

Das Spektrum umfasste komplexe Fälle bzw. gemischte Pathologien: Arthrose, Arthritis, Coalitionen, OCL, Osteonekrosen, symptomatische Akzessoria, Exostosen, transiente Osteoporosen, Sehnen-Insuffizienzen, Ganglien und Deformitäten. Basierend auf der endgültigen Therapieentscheidung wurden Cohen-Kappa-Werte berechnet, um die Interrater- und Intrarater-Reliabilität darzustellen. Die Kappa-Werte für die Interrater-Reliabilität waren für SPECT/CT (0,68) gegenüber MRT + SPECT/CT (0,71) vergleichbar und signifikant schlechter für MRT alleine (0,38, p < 0,05). Die Kappa-Werte für die Intrarater-Reliabilität von MRT + SPECT/CT betrugen 0,75 gegenüber SPECT/CT allein 0,67 (p < 0,05) sowie gegenüber MRT allein 0,35 (p < 0,01). Dabei entspricht ein Cohens-Kappa von < 0,4 einer schlechten Korrelation.

Eine Therapie-Empfehlung basierend auf SPECT/CT wurde durch die Zusatz-Information des MRT in 17% geändert, dagegen eine Therapie-Empfehlung basierend nur auf MRT durch die Zusatz-Info des SPECT/CT in 60% geändert. Die Autoren schlussfolgern, dass die SPECT/CT hat einen großen und hoch relevanten Einfluss auf die endgültige Therapie hat.

Die Hauptindikationen sind knöcherne Pathologien mit diagnostischer Unsicherheit in anatomisch komplexen Fußregionen wie Mittelfußgelenke, Frage nach okkulten Coalitionen, Stressfrakturen, Status von Arthrodesen, schmerzhafte Prothesen und Osteochondrale Läsionen.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31808360/

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Auszug aus dem Springer Lehrbuch ‘Foot and Ankle Disorders’, 2022, Kapitel ‘Imaging in ankle and foot’