Auszug aus dem Springer Lehrbuch ‘Foot and Ankle Disorders’, 2022, Kapitel ‘Imaging in ankle and foot’

Zitat aus dem Buchkapitel ‘Imaging in ankle and foot’ von V. Nicolas Zilleruelo (online publiziert am 10. Juli 2022):

SPECT/CT (Single Photonen Emissions Tomographie/Computer Tomographie) basiert auf dem Nachweis von Gammastrahlen, die von einem Radiopharmazeutikum ausgesendet werden (üblicherweise der Technetium 99 (Radiotracer)), welches in den Blutkreislauf des Patienten injiziert wird. Es werden dabei die Gewebs-Durchblutung und die Regionen mit verstärktem Knochenstoffwechsel im Körper des Patienten gemessen. Der Knochenstoffwechsel zeigt die Aktivität der Knochen-aufbauenden Osteoblasten im Gewebe an. Mit einem zeitgleich akquiriertem hochauflösenden CT werden detaillierte fusionierte Hybrid-Bilder erzeugt, die funktionelle Informationen des Knochen- und umgebenden Gewebes anzeigen und eine präzise anatomische Zuordnung ermöglichen.

Die Verwendung von SPECT/CT am Fuß und Sprunggelenk ist eine sich entwickelnde relativ neue bildgebende Modalität, deren Nutzen sowohl bei der Lokalisation von degenerativen Fuß- und Sprungelenks-Veränderungen als auch bei Entzündungen und Infektionen zunehmend erkannt wird. In der Vergangenheit war der Beitrag der alleinigen Knochenszintigraphie zur Diagnose von Erkrankungen des Sprunggelenks und des Fußes durch begrenzte Bild-Auflösung und geringe Spezifität eingeschränkt.

Die hochauflösende Fusions-Hybrid-SPECT/CT-Bildgebung hat jedoch den diagnostischen Wert in dieser anatomischen Region erheblich verbessert. Aktuelle Anwendungen der SPECT/CT zur Abklärung von Sprunggelenk- und Fußpathologien umfassen häufig Patienten mit chronischen Schmerzsymptomen, die durch klinische Befunde und konventionelle Bildgebung nicht ausreichend erklärt werden können. Dazu gehören die Lokalisation von schmerzverursachenden aktiven Arthrosen, Fußwurzel-Coalitionen, Osteoid-Osteomen, okkulten Stressfrakturen, Sehnenentzündungen, Plantarfasziitis (schmerzhafter Fersensporn), Impingement-Syndrome sowie die postoperative Beurteilung der Arthrodesen und Gelenkprothesen.

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-95738-4

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Eine Therapie-Empfehlung basierend auf MRT wird durch die Zusatz-Info des SPECT/CT bei Fußerkrankungen in bis zu 60% geändert

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Korrelationen typischer Schmerzmuster mit SPECT/CT-Befunden bei Patienten schmerzhafter Knie-TEP