Korrelationen typischer Schmerzmuster mit SPECT/CT-Befunden bei Patienten schmerzhafter Knie-TEP

Mathis et al., Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy 2022

Die Abklärung einer schmerzhaften Knie-TEP ist anspruchsvoll. Je mehr klinische und radiologisch-nuklearmedizinische Informationen erhoben, korreliert und integriert analysiert werden können, desto genauer und zuverlässiger kann die Therapie erfolgen. Das Ziel dieser Arbeit war die Position der Prothesen-Komponenten mit Befunden der SPECT/CT und mit Schmerzmustern zu korrelieren.

Prospektiv erhobene SPECT/CT-Untersuchungen von 83 Patienten mit schmerzhafter Knie-TEP wurden retrospektiv analysiert. Es wurden der Schmerzcharakter, -lokalisation, -dynamik und - ausstrahlung sowie die Stellung der Prothesen-Kompenten im 3D-SPECT/CT beurteilt. Ein erhöhter Knochenmetabolismus im SPECT/CT wurde systematisch lokalisiert und quantifiziert. Die Stellung der Prothesen-Komponenten und der fokal erhöhte Knochenmetabolismus wurden mit den Schmerz-Charakteristiken korreliert (Nicht-parametrische Spearman-Korrelation, < 0.05).

Es wurden 9 signifikante Korrelationen zwischen SPECT/CT-Befunden und Schmerz-Charakteristiken gefunden. Besonders auffällige Korrelationen waren:

  • Eine vermehrte Flexion der femoralen Prothesen-Komponente korreliert signifikant mit patellaren Mehrspeicherungen und Beschwerden.

  • Eine vermehrte Varus-Stellung der femoralen Prothesen-Komponente korreliert signifikant mit Beschwerden bei Heruntersteigen von Treppen.

  • Eine vermehrte posteriore Kippung der tibialen Komponente und Mehrspeicherungen lateral am tibialen Prothesen-Schaft und -Spitze korrelieren signifikant mit konstanten Schmerzen.

Die Kenntnis dieser Befund-Muster ermöglicht die genauere Diagnose der Ursache von Schmerzen bei einer Knie-TEP und kann so die Entwicklung von chronischen Schmerzen verhindern.

https://link.springer.com/article/10.1007/s00167-021-06567-y

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Auszug aus dem Springer Lehrbuch ‘Foot and Ankle Disorders’, 2022, Kapitel ‘Imaging in ankle and foot’

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Ca. 90% Korrelation zwischen Befund im SPECT/CT mit Schmerz-generierendem Focus