SPECT/CT bei degenerativen Wirbelsäulen-Erkrankungen

2017 publizierten Van de Kelft et al. in The Spine Journal 2017 eine Studie mit 200 Patienten, welche nachgewiesen hat, dass die SPECT/CT signifkant dazu beitragen kann, schmerzverursachende Bandscheibensegmente, schmerzhafte arthrotische Facettengelenke und Iliosakral-Gelenke zu identifizieren

Validation of SPECT/CT in patients with and without nonspecific chronic low back pain. A prospective comparative study, Van de Kelft et al. The Spine Journal 2017

Es wurden 2 Gruppen prospektiv vergleichend untersucht:

Gruppe 1 mit chronischen LWS-Schmerzen: n=96

Gruppe 2 ohne LWS-Schmerzen (SPECT/CT wurde aus anderen Gründen angefertigt): n=104

Die SPECT/CT-Bilder wurden auf deutlich hypermetabole Foci in der Wirbelsäule, in den Facettengelenken und im Bereich der Ileosakral-Gelenke (ISG) hin untersucht.

Ergebnisse:

In der Gruppe 1 wurden signfikant mehr, nämlich in 34% der Fälle hypermetabole Foci als in Gruppe 2 gefunden, hier nur 5% hypermetabole Foci (hochsignifikantes Ergebnis mit p=0.0001)

Betroffen in Gruppe 1 waren 15% Facettengelenke, 16% Wirbelkörper an den Bandscheiben und 3% ISG. Betroffenen in Gruppe 2 waren insgesamt nur 5% Facettengelenke.

Die Tatsache, dass auch in Gruppe 2 eine geringe Anzahl an reaktiven Facettengelenken gefunden wurde, erklärt sich dadurch, dass reaktive Veränderungen an den Gelenken und am Skelett in 5 - 1o% der Fälle auch ohne Schmerzen ablaufen können.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse legen nahe, dass die SPECT/CT die diagnostische Abklärung von Patienten mit chronischen Rückschmerzen signifikant verbessert, da die Sensitivität der SPECT/CT für schmerzhafte reaktive Veränderungen an den Gelenken und am Skelett besser als die anderer bildgebender Verfahren ist.

Insbesondere ist ein ergänzender Einsatz einer SPECT/CT nach bereits erfolgter MRT der Wirbelsäule zu erwägen, wenn die MRT keinen wegweisenden Befund ergeben hat (oder nicht möglich ist) und eine konservative Therapie einschließlich Physiotherapie und Muskeltraining keine Besserung erbracht hat.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28495243/

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Die SPECT/CT führt gegen über den herkömmlichen Bildgebenden Verfahren bei schmerzhaften Knie-Endoprothesen in bis zu 85% zu einer Änderung/Optimierung des Therapiekonzeptes

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Krebspatienten profitieren bei einer Skelettszintigraphie vom Einsatz einer SPECT/CT durch eindeutige Diagnosen und sparen wertvolle Zeit